Die Musen

Musen, sind weibliche Gottheiten der griech. Mythologie; Homer und die
älteste Dichtung überhaupt ruft nur eine einzige MUSE an, die Geberin
des Gesangs und Kennerin all dessen, was über Götter; Weltgeheim-
nisse und Heldenvorzeit der Mensch zu wissen wünscht.
Andererseits begegnet man an vielen Orten einer Dreizahl gewöhnlich
mit Apollo verbundener Göttinen, welche oft mit Quellenymphen verwechselt
wurden. Frühzeitig wurden die Musen zu einem Chor von NEUN erweitert.
Als "Eltern" der Musen bezeichnete der Mythos Mnemosyne und Zeus.

Nachdem  die Götter die Titanen überwunden hatten, baten sie Zeus, neue göttliche
Kräfte zu schaffen, die die Fähigkeit haben sollten, diesen großen Sieg zu preisen.
Da schlief Zeus neun Nächte mit Mnemosyne (Andenken), Tochter des Uranos und
der Gaia, und schenkte mit ihr den neun Musen das Leben.

Als ihr Geburtsort werden die nahe dem Olymp gelegenen Pierischen Berge erwähnt,
in denen auch ihr bedeutendstes Heiligtum lag. Deshalb werden die Musen auch
Pieriden genannt. Andere Überlieferungen verknüpfen die Musen mit dem Olymp
(Olympiaden), Thrakien, Thespiai in Böotien und dem Gebirge Helikon (Helikoniaden).
Hesiod berichtet, daß sich die Musen ihm einmal auf dem Helikon genähert und ihm
die Gabe der Dichtkunst geschenkt hätten. In seiner "Theogonie" gibt er Zahl und
Namen der Musen an, die während der ganzen Antike die gleichen blieben.
Die neun Musen verliehen den Dichtern Gedächtnis und Ausdruckskraft.
Eine jede von ihnen beschützte ein besonderes Gebiet.
So ist ihre Bedeutung während des größten Teils im griechischen Altertum auf Dicht-
ung, Gesang und Reigentanz beschränkt geblieben.
Eine genauere Unterscheidung der Musen wurde erst in der gelehrten Epoche der
Alexandriner versucht. Eine exakte Zuordnung der aufgefundenen altertümlichen Bild-
nisse von den Musen ist kaum möglich, da nur sehr wenig Inschriften vorhanden sind;
die heute gebräuchliche Einteilung der Musen entstammt einer viel späteren Zeit, wie
auch die geistigen und astrologischen Entsprechungen erst der neuesten Zeit zuzurechnen
sind.

In folgender Tabelle habe ich diese Entsprechungen aufgezeichnet und gegliedert.


 
Die Entsprechungen zu den Musen
MUSEN KUNST OKKULT ASTROLOGISCH KABBALISTISCH (Sefira)
---------- ---------- ---------- ---------- APOLLO (Ruhm)
KETHER
KLEIO (Ruhmreiche) Geschichte / Geschichtswissenschaft Gehör Mars Chochma
URANIA (Himmlische) Astronomie / Metaphysik Meditation Sternenhimmel Binah
THALIA (blühendes Leben) Komödie Gefühl Meer Chesed (Gedula)
MELPOMENE (Singende) Tragödie Gesicht Sonne Geburah
POLYHYMNIA (Hymnenreiche) Mimik / Pantomine / Beredsamkeit Imagination Saturn Tifaret
KALLIOPE (Schönstimmige) Inspiration / Epische Dichtung-Heldenlied Gedächtnis Mondsphäre Nezach (Netzah)
ERATO (Liebliche) Poesie / Hochzeitslied / Hymenaios Geruch Venus Hod
EUTERPE (Frohsinn) Musik / Flötenspiel Geschmack Merkur Yesod
TERPSICHORE (Tanzfrohe) Tanz / Chordichtung Bewunderung Jupiter Malkuth

Wenn die Musen, von dem Musenführer Appollo/n begleitet, die Lyra spielten, wie Nachtigallen
sangen - die Nachtigall war ihr Attribut - und alle zusammen tanzten, erfreuten sich die Götter
und verzauberten die ganze Natur.

Die Musen waren Mütter vieler antiker Sänger und Dichter. So gebar Kalliope, die älteste der Musen,
Orpheus und Linos, Kleio Hyakinthos, Melpomene einer Version nach die Sirenen, Thalia die Korybanten.

Arkis
10.2006